ELEKTROMOBILITÄT: GESCHÄFTSFELDER DER ZUKUNFT

Geschäftsfelder in der Elektromobilität standen im Mittelpunkt des Abends. Andrej Cacilo vom Fraunhofer IAO in Stuttgart empfahl: „Wer neue Marktchancen in der E-Mobilität sucht, sollte das Thema erst einmal ins eigene Unternehmen holen.“ Mit der gemeinschaftlichen Nutzung von Fahrzeugen und Infrastrukturen beispielsweise könnten KMUs schon heute viel Geld sparen und ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. Um ihre Nische finden zu können, sollten die Unternehmer unterschätzte wie auch überschätzte Wertschöpfungspotenziale des Marktes kennen. Überschätzt werde beispielsweise die Zellproduktion in der Batterie. Cacilo: „Sehr gute Wertschöpfungspotenziale liegen etwa im Anlagenbau oder im so  genannten Second Life, also bei neuen Anwendungsfeldern für die ausgedienten Batterien der  E-Fahrzeuge. Gute Einstiegschancen für KMU sieht der Experte ebenfalls in den Bereichen Ladeinfrastruktur und Mobilitätsdienstleistungen.

Neue Mobilitätskonzepte braucht das Land

Christian Klaiber, Leiter der Zukunftsmobilität, hält Elektromobilität vor allem für einen „Katalysator, um über eine intelligentere Organisation der täglichen Fahrten nachzudenken“. Klaiber: "Häufig liegen gerade kleinere Unternehmen fernab von Bahntrassen oder einem nutzbaren ÖPNV-Angebot. Für immer mehr Unternehmen ist ein Standort im Ländlichen Raum ein handfester Nachteil bei der Akquise von Fachkräften oder jungen Menschen." Gefragt seien Konzepte, mit denen die Erreichbarkeit der Firmen verbessert werden könne.Nach Klaiber bietet das Thema Elektromobilität die Chance, die Nutzung von Fahrzeugen zu verändern, anstatt bloß Antriebssysteme auszutauschen. 

E-Autos bieten beste Aussichten für Tüftler...

Um neue Geschäftsfelder in der Elektromobilität ging es beim Hauptvortrag des Abends, „Fit for Automotive“. Das Innovationsnetzwerk hatte Andrej Cacilo vom Fraunhofer IAO in Stuttgart in die Volksbank geholt. Die generelle Empfehlung des IAO- Experten: „Wer neue Marktchancen in der E-Mobilität sucht, sollte das Thema erst einmal ins eigene Unternehmen holen, denn die Märkte und Akteure im Automotive-Sektor der Zukunft sind überaus vielfältig.“ Mit der gemeinschaftlichen Nutzung von Fahrzeugen und Infrastrukturen beispielsweise könnten KMUs schon heute viel Geld sparen und ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen.

... für Konstrukteure

Um ihre Nische finden zu können, sollten die Unternehmer unterschätzte wie auch überschätzte Wertschöpfungspotenziale des Marktes kennen. Überschätzt werde beispielsweise die Zellproduktion in der Batterie. Cacilo: „Sehr gute Wertschöpfungspotenziale liegen etwa im Anlagenbau oder im so  genannten Second Life, also bei neuen Anwendungsfeldern für die ausgedienten Batterien der  E-Fahrzeuge. Gute Einstiegschancen für KMU sieht der Experte ebenfalls in den Bereichen Ladeinfrastruktur und Mobilitätsdienstleistungen. Cacilo: "Bereits heute ist der Markt im Bereich Sharing-Systeme von vielen KMUs geprägt. Weil der Trend, Sharing- und ÖPNV-Angebote barrierefrei miteinander zu kombinieren, weiter anhält wird auch die Nachfrage nach Fahrzeugen, die speziell für eine gemeinschaftliche Nutzung entwickelt werden, weiterhin stark wachsen.“

... und für Unternehmer

Mit den Anforderungen an einen klimafreundlichen Stadtverkehr wachse auch der Bedarf nach neuen, CO2 freien Fahrzeugen für den innerstädtischen Lieferverkehr so der IAO-Experte. Gute Zeiten für innovative Unternehmen, die teilelektrifizierte Transporter für den innerstädtischen Lieferverkehr bauen, welche sich auf die individuellen Anforderungen der Nutzer anpassen lassen.  Andrej Cacilo. "Hier tun sich ganz neue Nischen insbesondere für kleinere Anbieter auf, denn aufgrund der Stückzahlen sind diese Bereiche für die großen OEM wenig attraktiv.“ Ein großer Wachstumsmarkt ist auch die Ladeinfrastruktur. „Stand heute gibt es weltweit rund 200.000 Wallboxen, 2020 rechnen wir mit über 6 Millionen“. Der Grund: „Elektroautos werden nun mal in der heimischen Garage geladen", so Cacilo. „Und je mehr E-Autos fahren, umso mehr private Ladestationen werden gebraucht.“

Markt für Verbrenner-Fahrzeuge 

Für besorgte Zulieferunternehmen konnte Andrej Cacilo Entwarnung geben. „Mit einem Peak bei den Verbrennern rechnen wir erst 2030.“ Bis dahin werden die Zahlen weiter steigen, von heute rund 74 Mio. privat genutzter Fahrzeuge pro Jahr auf 112 Mio.“ Einen Megatrend prognostiziert der Fraunhofer Experte beim autonomen Fahren. "Die Fahrzeugautomatisierung ist nicht aufzuhalten. Wir beschäftigen uns derzeit in den meisten Forschungsprojekten mit diesem Thema.“

Auf diesen Megatrend aber müssen interessierte KMU nicht warten. Wer zeitig seine Nische im Elektromobilitätsmarkt finden will, kann jetzt qualifizierte Beratung in Anspruch nehmen. Ende Juni hatte das Ministerium für Wirtschaft und Finanzen das Förderprogramm für KMU „Strukturwandel Elektromobilität“  freigegeben. Zertifizierte Elektromobilitätsberater beraten Unternehmen zu Chancen und neuen Geschäftsmodellen des Elektromobilitätsmarkts. Abgewickelt wird das Gutscheinprogramm von der L-Bank. Informationen gibt es unter www.die-elektromobilitaetsberater.de.

Die Aufbruchsstimmung des Abends lag schließlich in der Luft, als Peter Siegert von Mitsubishi Motors mit dem neuen Plug-in-Hybrid Outlander das weltweit erste Fahrzeug präsentierte, mit dem sich Strom vom Fahrzeug-Akku ins Netz zurückspeisen lässt. 




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